"Blaue Nacht" auf dem Kalkberg

So mancher Einwohner von Großenlüder an der Grenze der Landkreise Fulda und Vogelsberg dürfte sich am Dienstagabend über die vielen Blaulichter gewundert haben, die auf dem Kalkberg hoch über der Gemeinde in den Himmel strahlten. Sie gehörten zu zahlreichen blauen Autos – das Technische Hilfswerk (THW) sorgte für eine blaue Nacht.

Zur Überprüfung der Einsatzbereitschaft und zum ständigen Training des Erlernten alarmiert die für Osthessen zuständige THW-Geschäftsstelle Gelnhausen regelmäßig Einheiten aus dem Geschäftsführerbereich. Diesmal "traf" es die THW-Ortsverbände Alsfeld, Fulda und Lauterbach. Aus Alsfeld wurden der Zugtrupp und die 2. Bergungsgruppe in Marsch gesetzt, aus Fulda der Zugtrupp, die 1. Bergungsgruppe und die Fachgruppe Räumen mit ihrem Radlader, aus Lauterbach ebenfalls der Zugtrupp, die 1. Bergungsgruppe und die Fachgruppe Beleuchtung.

„Aufgrund eines technischen Störfall kam es bei Arbeiten im Kalkwerk Meister in Großenlüder zu einer Detonation. Teile des Gebäudekomplex wurden hierbei schwer beschädigt und Personen unter Trümmerteilen eingeklemmt." So das Übungsszenario, dass die THW-Einsatzkräfte abzuarbeiten hatten. Übungsleiter Daniel Märtens, sonst als Zugtruppführer des THW-Ortsverbandes Neuhof aktiv, und seine Mitstreiter hatten sechs Übungspuppen strategisch über das Übungsgelände verteilt. Diese mussten gefunden und geborgen werden. „Drei Puppen fanden sich im Produktionsbereich, verteilt auf einen nur schwer zugänglichen Keller, einen Siloschacht und ein Hochpodest", erläutert THW-Geschäftsführer Stefan Merten. „Drei weitere wurden im Bereich der Schuttsortierung in der Außenanlage als verschüttet aufgefunden." Diese Aufgabe lösten die Einsatzkräfte des THW mit Bravour. Die Fachgruppe Beleuchtung sorgte für die Ausleuchtung der Einsatzstelle; mit dem schweren Radlader der Fachgruppe Räumen wurden Schuttberge versetzt, um die „Verschütteten" bergen zu können.

„In dieser Konstellation haben die drei Technischen Züge bisher nicht zusammengearbeitet", so Merten. „Es hat sehr gut funktioniert. Hier zeigt sich, dass sich die einheitliche Ausbildung im THW im Einsatzgeschehen bewährt." Natürlich klappte nicht alles: „Übungen dienen dem Zweck, Mängel aufzuzeigen, um diese abstellen zu können", erläutert der Geschäftsführer. „In diesem Fall gab es insbesondere Probleme bei der Kennzeichnung der Führungskräfte, die wir kurzfristig abstellen können." Auch der analoge Funk zeigte wie so oft seine Tücken, hier wird aber in naher Zukunft auf den neuen Digitalfunk umgestellt.

Kurz nach 21 Uhr verkündete Übungsleiter Daniel Märtens das Übungsende: Alle „Verschütteten" konnten schnell und fachgerecht geborgen und gerettet werden. 57 THW-Kräfte waren im Einsatz. Vor dem Abmarsch in die Heimatorte genossen die reichlich eingestaubten Einsatzkräfte aus den drei übenden Ortsverbänden sowie die Übungsleitung aus den Ortsverbänden Neuhof, Wächtersbach und Fulda und der Geschäftsstelle die grandiose Aussicht vom Kalkberg in Großenlüder. Ein großer Dank seitens des THW gebührt der Firma Meister Kalk aus Großenlüder, die nicht nur das Übungsgelände zur Verfügung gestellt hat, sondern dieses auch nach den Vorgaben des THW mit einigen Trümmern „präparierte".


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